Die Sperrnächte beginnen traditionell vor den Raunächten und finden vom 8. bis zum 21. Dezember statt. Diese besondere Zeit der Besinnung und inneren Einkehr hat ihre Wurzeln in altem Brauchtum und wird vor allem in Teilen Bayerns und Österreichs begangen. Der Begriff „Sperrnächte“ stammt vermutlich von der Vorstellung, dass in dieser Zeit „gesperrt“ oder „geschlossen“ wird – sowohl symbolisch als auch im alltäglichen Leben.
Hier sind die wesentlichen Aspekte der Sperrnächte:
Einkehr und Ruhe vor dem Jahresende: In der Zeit der Sperrnächte sollen sich Menschen auf das Wesentliche konzentrieren, innehalten und zur Ruhe kommen. Früher galt diese Zeit als der Abschluss des landwirtschaftlichen Jahres, in dem die Arbeit ruhte und man sich auf den Winter vorbereitete.
Symbolisches "Sperren" und Schutz: In den Sperrnächten sollten Türen, Fenster und Ställe besonders gut verschlossen werden, um sich vor bösen Einflüssen und Geistern zu schützen. Es wurde geglaubt, dass in dieser dunklen Jahreszeit die Kräfte der Natur und der Geisterwelt besonders stark sind.
Rituale und Bräuche zum Schutz: Die Sperrnächte sind oft von Reinigungsritualen und schützenden Bräuchen geprägt. Mancherorts werden Räucherungen durchgeführt, um das Haus und die Familie vor negativen Einflüssen zu bewahren. Diese Tradition dient sowohl dem spirituellen Schutz als auch der Vorbereitung auf die Raunächte, die direkt nach den Sperrnächten beginnen.
Innere und äußere Ordnung schaffen: Die Sperrnächte sind eine Zeit des Loslassens und der Vorbereitung auf das Jahresende. Dazu gehört es, Dinge abzuschließen, Konflikte zu klären und im Haushalt für Ordnung zu sorgen. Das „Innere Sperren“ soll helfen, sich innerlich auf die stille, mystische Zeit der Raunächte einzustimmen.
In den Sperrnächten geht es also um den Übergang von der aktiven in die stille Zeit des Winters, eine Phase des Rückzugs und des Schutzes, die das Jahresende einleitet und den Boden für die Raunächte bereitet.