Traditionell wird Samhain in der Nacht vom 31. Oktober auf den
1. November gefeiert –
doch in Wahrheit hat dieses Fest kein fixes Datum.
Denn Dunkelheit fragt nicht nach Kalendern.
Sie kommt, wenn sie bereit ist. Und wenn du es bist.
Samhain ist das Fest der Schwelle.
Hier stirbt das alte Jahr.
Und mit ihm all das, was du längst loslassen solltest.
Es ist kein Fest für Schöngeister.
Es ist roh. Ehrlich. Kompromisslos.
Ein Blick in den Spiegel ohne Weichzeichner.
In dieser Zeit zeigen sich die Ahnen –
nicht als romantische Erscheinung, sondern als Spiegel deiner
Wahrheit.
Sie stellen keine Fragen, auf die du dich vorbereiten
kannst.
Sie wollen wissen:
Was bist du bereit loszulassen?
Wovor verschließt du die Augen?
Was in dir ist reif fürs Sterben – damit du leben
kannst?
Ja, du kannst räuchern. Karten legen. Öle mischen.
Aber Samhain interessiert das wenig.
Es will deine Echtheit.
Deinen Mut, im Dunkel zu stehen. Ohne Antworten.
Ohne Plan. Nur du – und das, was war.
Denn erst, wenn du bereit bist, dich der Leere zu
stellen,
öffnet sich der Raum für echte Veränderung.
Weißdorn. Weil dein Herz spüren muss, was wahr
ist.
Beinwell. Weil du Erdung brauchst, nicht
Ablenkung.
Eberesche. Weil du dich erinnern darfst – an
das, was dich trägt.
Myrrhe. Tief, warm, ehrlich.
Zypresse. Der Duft des Übergangs.
Fichte. Die Wurzel, die bleibt, wenn alles
fällt.
Samhain ist kein süßes Ritual. Es ist ein
Tor.
Zu dir. Zu deiner Tiefe.
Zu dem, was du nicht mehr mitnehmen musst.
Und zu dem, was endlich gesehen werden will.